Natürliche Energy Drinks vs. Herkömmliche Energy Drinks
Der Markt der Energy Drinks ist im Jahr 2020 auf 57.4 Milliarden $ gestiegen und die Wachstumsprognose liegt bis 2026 bei 7%. Das macht diesen Markt zum rasantest wachsenden in der Getränkebranche. Das Durchschnittsalter der Konsumenten lag bei 15-18 Jahre. Der künstliche Geschmack und der hohe Anteil an synthetischen oder chemischen Stoffen, machten die Dose mit den Flügeln für ältere Verbraucher unattraktiv.
Der wandelnde Lebensstil hin zu einem gesunden, bewussten Konsum, hat jedoch auch eine Veränderung im Segment Energy Drinks mit sich gebracht. Getränke, die neben der Erfrischung auch noch Gesundheitsvorteile versprechen und über den Tag wach und fokussiert halten, werden auch bei den Millennials immer beliebter.
Du bist was Du trinkst!
Die Idee, gesunde, nahrhafte, kalorienarme und revitalisierende Getränke auf den Markt zu bringen ist nicht neu. Leider haben sich Kombucha nicht auf einer großen Skala vermarkten lassen und die meisten der “Healthy”-Eistees, Kefirs, Mates & Co. sind entweder nicht so gesund, wie sie es gerne mit ihrem Image verkaufen möchten oder können nicht mit der Wirkung der beliebten Wachmacher mithalten. Dabei ist die Nachfrage nach Getränken, mit einer Funktion und einem Mehrwert für Geist und Körper groß. Findige Hersteller haben bessere, innovative, gesündere und umweltfreundliche Alternativen zu den Gummibären in der Dose entwickelt. Diese richten sich an alle Altersgruppen und sind vornehmlich an berufstätige und körperbewusste Menschen gerichtet.
Vorerst muss aber das negative Bild von den Energy-Drinks der Vorgängergeneration revidiert werden. In Zukunft soll es genauso hip sein mit einem gesunden Energy Drink durch die Straßen zu schlendern, wie es heute der Barista-Becher ist. Was uns zum wohl wichtigsten Punkt in puncto Energy Drinks bringt. Welche Inhaltsstoffe machen eigentlich wach? Gibt es natürliche Alternativen zu Koffein? Und gibt es Getränke, die erfrischen und gesund sind? Auch bei dem wachsenden Angebot an natürlichen Energy Drinks empfiehlt es sich auf die Zutatenliste und Nährwertangaben zu schauen. Dazu muss aber gewusst werden, was wirklich wach macht und was nur eine gekonnte Marketingstrategie ist.
Hier eine Liste der natürlichen Wachmacher:
Guaraná: Die Kletterpflanze aus Brasilien enthält Koffein und die beiden Koffein ähnlichen Stoffe Theophylline and Theobromine. Anders als bei dem gängigen Koffein aus Kaffeebohnen kann Guarana aber nicht so leicht überdosiert werden. Die Wirkung ist der von Kaffee dennoch sehr ähnlich. Bei Sportlern ist Guarana schon lange beliebt. Auch einige Energy Drinks setzen anstatt auf synthetisches Koffein auf natürliches Koffein aus Guaraná – wie z.B. acáo Energy Drinks.
Matcha Tee: Der Tee stammt aus Ostasien. Ursprünglich von den Chinesen getrunken und später auch von Japanern genossen. Der Begriff Tein ist heute nicht mehr adäquat. Er ist erwiesenermaßen dem Koffein gleich. Zusätzlich ist der spezielle grüne Tee voll von konzentrierten Aminosäuren (Theanin) und dem Gerbstoff Tannin (kennen wir von Wein). Das macht ihn zu einem perfekten Morgengruß, um den Tag energiegeladen anzugehen. Als Protein-Shake kann er sogar beim Abnehmen helfen. Matcha Tee kann entweder selbst gebrüht oder natürlich auch vorgebrüht im Laden gekauft werden. Auch einige Erfrischungsgetränke nutzen mittlerweile Matcha Tee als Basis und Geschmacksgeber.
Marsala Kaffee & Tee: Marsala Chai ist eine würzige Teesorte, die bereits seit längerem bekannt ist. Aber auch Kaffee (immer noch der beliebteste Wachmacher) kann mit Gewürzen aufgepeppt werden. Diese können ebenfalls Lieferanten für Antioxidantien und Vitamine sein. Neben Klassikern wie Zimt, Nelken, Ingwer, Kardamom oder Pfeffer kann eigentlich alles was gefällt und schmeckt verwendet werden. Leider gibt es den Gewürzkaffee noch nicht als fertigen Drink zu kaufen, aber wer sich nicht selbst an den Mörser stellen möchte, kann auf fertige Mischungen zurückgreifen. Schuhbecks Kaffeegewürz kann einen fernöstlichen Hauch mit Kardamom, Zimt, Nelken, Piment, Muskatnuss und Vanille in den Kaffee oder Tee zaubern. In der Ayurveda-Gesundheitslehre ist Kaffeegewürz schon immer vertreten. Die Mischung von Classic Ayurveda verwendet zudem auch Anis und Pfeffer.
Kokoswasser: In Asien gehört der Nektar aus der grünen, jungen Kokosnuss zum Alltag, wie es bei uns der Tee oder Kaffee tut. Aber auch in Deutschland setzt sich das Getränk immer mehr durch. Bisher kannten wir Kokosnuss nur getrocknet oder gereift. Der Saft der großen grünen Nüsse hat aber wenig mit diesen beiden Produkten gemeinsam. Die natürlichen Elektrolyte erfrischen und helfen besonders Sportlern erfrischt zu bleiben. Für alle, die nach einem Boost suchen, sich aber von Koffein fernhalten möchten, ist natürliches Kokoswasser eine gute Alternative. Kokoswasser ist mittlerweile in allen gut sortierten Supermarkt-Regalen erhältlich.
Zitrone-Ingwer Tee: Oldie but Goldie. Der natürliche Yogi Energy Drink verdankt seine revitalisierende Wirkung dem Vitaminkomplex der Zitrone und der asiatischen Wunderknolle. Ingwer heilt und kurbelt den Energiehaushalt an. Die Wurzel enthält Borneol und Cineol und Mineralien wie Magnesium, Eisen, Calcium, Kalium, Natrium. Der hohe Phosphorgehalt ist zudem gut für eine gesunde Darm- und Magenfunktion. Der neueste Trend sind frische Shots aus dem Kühlregal.
Goji-Beeren: Die chinesischen Beeren erinnern an unsere Blaubeere und haben es nicht nur in natürliche Energy Drinks geschafft, sondern sind auch in Joghurts und Müslis beliebt. Neben vielen Vitaminen haben sie auch Antioxidantien und Beta-Karotine, welche dabei helfen, den Blutzucker und Blutdruck zu regulieren. In der chinesischen Heilkunde geht die Liste noch viel weiter und umfasst Augenleiden, Hautpflege und sogar die Bekämpfung von Krebszellen. In Bezug auf natürliche Energy Drinks, verspreche die Vitamine und Antioxidantien zumindest eine belebende Wirkung.
Kurkuma: Kurkuma enthält unter anderem den Wirkstoff Curcumin. Dieser Stoff kann die Produktion von BDNF erhöhen. Dieser kurbelt die Konzentration und das allgemeine Energielevel an. Die Liste der gesundheitsfördernden Wirkungen von Kurkuma ist sogar noch länger als die von Ingwer. Beide Knollen sind in Asien fest in der Medizin verankert. Es gibt sie als fertige Shots, Pulver bzw. Gewürz oder auch als Inhaltsstoff auf dem Markt.
Fazit
Traditionelle Energy Drinks sind vor allem süß und teils auch ungesund. Der Wachmacher-Effekt steht klar im Vordergrund. Heute wollen Verbraucher deutlich mehr, bzw. weniger. Das Getränk soll nicht nur den Durst löschen, sondern auch den Geist anregen und gut für die Gesundheit sein. Viele der neu erhältlichen natürlichen Energy Drinks können das, aber es empfiehlt sich immer auf dem Etikett nach Zuckerzusätzen und künstlichen Aromen zu suchen. Zudem ist der Anspruch heute noch erweitert auf biologischen Anbau und eine klimaneutrale Herstellung. Auch diese Punkte werden von Herstellern heute ernst genommen.
Der Bionade-Gründer hat kürzlich den “Flash by Inju” als natürlichen Energielieferanten aus der Flasche vorgestellt und das Angebot wächst täglich. Gamer und Content Kreatoren (eine enorm wachsende Gemeinde aus jungen Leuten) haben bereits begonnen ihre eigenen Getränke mit Kick zu produzieren. Der Markt wächst und verändert sich stetig und es bleibt spannend, wohin die Reise in den kommenden Jahren noch geht.
Quellen
https://www.nach-welt.com/8-getranke-die-ihren-arbeitsfokus-erhohen-konnen/
https://holyenergy.de/pages/how-it-works
https://de.mintel.com/blog/getraenke/nootropika-die-zukunft-funktionaler-getraenke
https://trendraider.de/wach-ohne-energydrinks-5-alternativen/
https://www.codecheck.info/news/Natuerliche-Wachmacher-5-Alternativen-zu-Energydrinks-209203
https://www.standard.co.uk/shopping/esbest/food-drink/best-natural-energy-drinks-b945984.html
https://utopia.de/ratgeber/energy-drinks-wirkung-auf-den-koerper-und-gesunde-alternativen/
https://blog.kaia.ch/7-natuerliche-alternativen-zu-energydrinks/
https://blog.kaia.ch/7-natuerliche-alternativen-zu-energydrinks/
https://www.doehler.com/en/news-media/press/details/energy-drinks-a-booming-market.html